In vielen Haushalten gibt es ein Problem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit, die teilweise nicht einmal durch ständiges Lüften in den Griff zu bekommen ist. Für solche Fälle ist dann ein Entfeuchter der Retter in Not. Dabei können die Ursachen für zu hohe Luftfeuchtigkeit vielfältig sein. Zu den häufigsten zählen falsche Lüftungsgewohnheiten, unzureichende Luftumwälzung in Feuchträumen wie Bad oder WC und bauliche Mängel.
Durch laufende Modernisierung der Wohnhäuser werden immer mehr Kunststofffenster verbaut. Warum auch nicht? Sie sind stabil, billig, leicht zu pflegen und halten das Fenster dicht. Und genau diese hohe Dichtigkeit ist das Problem. Ältere Fenster sind immer ein bisschen undicht, genauso wie Holzfenster oder Holz-Alu-Fenster. Damit findet immer ein Luftaustausch mit der Außenluft statt und die Luftfeuchtigkeit pendelt sich auf ein bestimmtes Niveau ein. So kommt es nur selten zu feuchtigkeitsbedingten Problemen wie Schimmelbildung. Aber da Kunststofffenster so dicht sind, entfällt dieser Luftaustausch komplett. Wenn wir nun unsere Lüftungsgewohnheiten nicht anpassen, also häufiger lüften, steigt die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Übersteigt die vorhandene Luftfeuchtigkeit den Wert von 65 % kann es zu erster Schimmelbildung kommen. Ab einem Wert von 85 % ist die Schimmelbildung fast garantiert. Deswegen ist es wichtig immer richtig zu lüften, also am besten 10 minütiges Stoßlüften.
Wenn die Schimmelbildung aber in einem Raum einsetzt wo richtiges Lüften nicht möglich ist, weil einfach keine Fenster vorhanden sind, ist schnelles Handeln gefragt. Nach der Entfernung des Schimmels durch einen Profi (auf keinen Fall selbst durchführen, hohes Gesundheitsrisiko!) müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu senken. Der einfachste und zuverlässigste Weg ist einen Entfeuchter einzusetzen.
Hier in diesem Artikel geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über handelsübliche Entfeuchter, erläutern ihre Funktionsweise und Anwendung.
Entfeuchter – Ein kurzer Überblick
Auf dem freien Markt gibt es unzählige Entfeuchter. Wenn man z.B. das Wort Entfeuchter bei Amazon eingibt, kommen sofort hunderte Treffer von den verschiedensten Herstellern. Da fällt es schwer den Überblick zu behalten. Welcher Entfeuchter da der richtige für Ihre spezielle Anforderung ist, ist schwer vorherzusagen und den richtigen Entfeuchter auf Anhieb zu finden ist auch nicht leicht. Um sich einen Überblick zu verschaffen, sind Sie hier genau richtig! Also legen wir los.
Die Entfeuchter können in zwei große Kategorien zusammengefasst werden. Einerseits die elektrisch betriebenen und anderseits die nicht elektrisch etriebenen Entfeuchter. Die elektrisch betriebenen Entfeuchter arbeiten schneller als die nicht elektrisch betriebenen, verbrauchen aber Strom. Die nicht elektrisch betriebenen arbeiten mit einer Flüssigkeit oder einem kugelförmigen Feststoff um die Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen. Die elektrisch Betriebenen arbeiten mittels Kondensation.
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Elektrisch betriebene Luftentfeuchter werden auch Kondensationsentfeuchter genannt. Ihre Funktionsweise ähnelt dabei der eines Kühlschrankes. Das Kernstück eines Kondensationsentfeuchters ist der Kompressor. Dieser presst ein Kühlmittel durch einen Kühlkreislauf. Der Zweck dabei ist, ein Drainagesystem so weit abzukühlen, dass Wasser aus der Raumluft darauf kondensieren kann. Nach der Kondensation wird das Wasser über das Drainagesystem in den Wassertank geleitet, wo es einfach entsorgt werden kann. Die Leistung eines Kondensationsentfeuchters hängt maßgeblich vom Kompressor und dem Drainagesystem ab. Je leistungsfähiger der Kompressor ist, desto mehr Wasser kann der Entfeuchter innerhalb eines Tages aus der Luft entfernen. Die Größe und Leistung des verbauten Ventilators ist auch sehr wichtig. Ein besserer Ventilator verbessert die Luftumwälzung. Je besser er also ist, umso größere Räume können von dem Entfeuchter entfeuchtet werden.
Es ist sehr wichtig beim Kondensationsentfeuchter auf die Betriebstemperatur zu achten. Denn bei zu niedrigen Temperaturen kommt es zu Vereisungen am Kondensator, was diesen mit der Zeit beschädigt. Schon ab 5 °C ist mit solchen Schäden zu rechen. Doch auch im Dauerbetrieb bei höheren Temperaturen kann es zu Vereisungen kommen. Deswegen sollte jeder Kondensationsentfeuchter im Dauerbetrieb regelmäßig zur Enteisung abgeschaltet werden. Das kann größere Schäden am Gerät vermeiden. Bei einem Vereisungsschaden wird der Entfeuchter betriebsunfähig, und kann der Luft keine Feuchtigkeit mehr entziehen. Die Hersteller sind sich dieser Gefahr bewusst und bauen teilweise die Funktion zur automatischen Enteisung in ihren Geräten ein. Dann registriert das Gerät eine Vereisung des Kondensators und schaltet für eine bestimmte Zeit ab, um das Eis tauen zu lassen.
Entfeuchter die nicht elektrisch betrieben werden, arbeiten nach einem von zwei Prinzipien. Dabei unterscheidet man zwischen Absorptionsentfeuchtern und Adsorptionsentfeuchtern. Die Absorptionsentfeuchter arbeiten mit einer hygroskopischen Flüssigkeit, die was Wasser aus der Luft in sich aufnehmen und so die Luftfeuchtigkeit reduzieren. Adsorptionsentfeuchter hingegen arbeiten mit einem Feststoff, an dessen Oberfläche sich das Wasser aus der Luft ablagert. Bei diesen beiden Entfeuchter Prinzipien ist es notwendig die Flüssigkeit oder den Feststoff regelmäßig zu ersetzten oder auszutrocknen um die Wasseraufnahmefähigkeit wiederherzustellen. Bei dieser Art von Entfeuchter kann die Zielluftfeuchtigkeit nicht eingestellt werden. Die Menge an entfernter Feuchtigkeit hängt stark von der in der Luft gespeicherten Feuchtigkeit ab.
Entfeuchter – Einsatzmöglichkeiten
Luftentfeuchter werden sehr häufig zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Wohn- oder Kellerräumen eingesetzt um Schimmelbildung zu vermeiden. Das ist jedoch nicht ihre einzige Einsatzmöglichkeit. Entfeuchter werden ebenfalls im Innenausbau eingesetzt.
Egal ob Estrich, Wandputz, Fliesenkleber oder Wandfarbe. All diese Materialien sind für einen Innenausbau oder eine Renovierung unerlässlich und werden mit großen Mengen an Wasser verarbeitet. Beim Trocknen verdunstet dieses Wasser langsam aus den Materialien heraus und geht in die Raumluft über. Dabei ist es unerlässlich den Raum zu heizen und gut zu lüften. Dennoch dauert es teilweise sehr lange bis alles Wasser verdampft ist und im Raum weitergearbeitet werden kann. Hier kann ein Entfeuchter helfen, indem er immer weiter Wasser aus der Raumluft entfernt und so das Trocknen der Materialien vorantreibt. Wichtig ist dass der Entfeuchter über eine hohe Entfeuchtungsleistung verfügt und am besten mit einem Schlauchanschluss ausgestattet ist. Damit kann der Entfeuchter unbeaufsichtigt im Dauerbetrieb mehrere Tage durchlaufen und ein schnelles Weiterarbeiten ermöglichen.
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Gerade in Altbauten kommt es in den Kellern oft zu einem muffeligen Geruch. Dieser entsteht weil das Mauerwerk des Kellers nur unzureichend gegen die Feuchtigkeit aus dem Erdreich abgedichtet ist, und so die Kellerwände immer ein wenig feucht sind. Wenn das der Fall ist, kann es auch sehr schnell zu Schimmelbildung kommen, vor allem wenn die Raumluft im Sommer Wärmer als die Kellerwände ist und so noch mehr Feuchtigkeit kondensieren kann. Für den Keller sollte der Entfeuchter über eine gute Entfeuchtungsleistung und ein hohes Umwälzvolumen, also eine hohe maximale Raumgröße verfügen.
Gerade im Winter kommt es durch das Schwitzen im Schlaf und den kalten Fenstern leicht zu Schimmelbildung direkt an den Fenstern oder an der umgebenden Wand. Auch in Wohnzimmer kann es durch die warme Innenluft gepaart mit kalten Fenstern und Außenwänden zu Schimmelbildung in kalten Ecken kommen. Auch dafür kann ein Luftentfeuchter eingesetzt werden um die Luftfeuchtigkeit so gering zu halten, dass es nicht zum Schimmeln kommen kann. In bewohnten und stark frequentierten Zimmern einer Wohnung, oder gar dem Schlafzimmer, gelten ganz andere Ansprüche an den Entfeuchter als im Keller oder bei einer Renovierung. Vor allem die Lautstärke des Luftentfeuchters ist ausschlaggebend. Wenn man den Blockbuster nicht mehr verstehen kann oder in der Nacht keine Minute schlafen kann mach das Gerät mehr Frust, als dass es die Schimmel sorgen ausräumt. Alle anderen Merkmale des Entfeuchter sind nebensächlich, sollten aber trotzdem nicht vernachlässigt werden.
Wenn es im Bad zu Schimmelbildung kommt, ist die Ursache meist glasklar. Durch das Duschen, Baden oder waschen der Wäsche steigt die Luftfeuchtigkeit mitunter sehr stark an. Reines Lüften, auch wenn es mehrmals am Tag durchgeführt wird, kann zu wenig sein. Oder wenn das Bad über keine Fenster verfügt und der Luftabzug unzureichend ist, ist Schimmelbildung kaum zu vermeiden. Sich nun einen Entfeuchter anzuschaffen, um die Luftfeuchtigkeit zusätzlich zu reduzieren ist eine gute Idee. Bei Geräten mit Hygrostat kann man die gewünschte Zielluftfeuchtigkeit stufenlos, oder in kleinen Schritten, einstellen. Der Entfeuchter schaltet sich somit immer automatisch zu wenn die Raumluftfeuchtigkeit diesen Wert überschreitet. Also nach jedem Duschen oder Baden aktiviert sich der Entfeuchter und entzieht der Luft sofort wieder die überschüssige Feuchtigkeit.
Entfeuchter – Fazit
Entfeuchter sind für viele verschiedene Zwecke einsetzbar. In einem privaten Haushalt sind die Raumentfeuchter als Bekämpfungsmittel für die Ursache von Schimmel einsetzbar, oder für Hobbyheimwerker auch wenn kleinere Renovierungen vorgenommen werden. Aber auch in alten, muffeligen und feuchten Kellern sind Entfeuchter einsetzbar. Es sollte für jede Anwendung der richtige Luftentfeuchter gekauft werden. Wenn der Keller entfeuchtet werden muss, zählt die Entfeuchtungsleistung, während im Schlafzimmer der Geräuschpegel des Gerätes ausschlaggebend ist. Für Profihandwerker die einen Entfeuchter im Innenausbau verwenden wollen, gilt in erster Linie die Entfeuchtungsleistung als wichtigstes Kriterium beim Kauf. Denn umso schneller die Feuchtigkeit den Baumaterialien entzogen werden kann, desto schneller kann weitergearbeitet werden.
Vor einem Kauf sollten Sie folgende Punkte bedenken, um nicht einen Fehlkauf zu tätigen:
- maximale Raumgröße
- Entfeuchtungsleistung
- Fassungsvermögen des Wassertanks
- Geräuschentwicklung bei vollem Betrieb
- Elektrische Leistung